What Is Steady Anyway? —Sammlung Philara

„1+1 = 3“. Anhand dieser Formel der Fluxuskünstlerin Mary Bauermeister (1934–2023) lässt sich gut das gemeinsame Ausstellungsprojekt der Klassen Prof. Sabrina Fritsch und Prof. Franka Hörnschemeyer beschreiben, das zur Zeit in der Sammlung Philara zu sehen ist. In Bauermeisters Lebensphilosophie ist das Tranzendente logischer Bestandteil der Welt; auf ähnliche Weise entsteht auch in What Is […]

Fiona Connor – Drawing something under itslef —Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf

Eine strukturelle Leere empfängt die Besucher*innen in der Ausstellung Drawing something under itself der neuseeländischen, in Los Angeles lebenden Künstlerin Fiona Connor im Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf. Fünf Displays, auf denen identische viereckige Mauerfundamente aus Kalkstein platziert sind, reihen sich wie archäologische Relikte entlang einer Wand auf. Ergänzt wird die Konstellation von […]

HOI KÖLN —Kölnischer Kunstverein

Muss sich Malerei den Themen und Codes der zeitgenössischen Kunst widmen? Anstatt diese Diskussion voranzutreiben, besteht die wirklich spannende Frage doch eigentlich darin zu betrachten, was passiert, wenn sie dies nicht tut. Raffiniert, vielfältig und voller überraschender Pointen beleuchtet die neue Direktorin des Kölnischen Kunstvereins Valérie Knoll (vormals Kunsthalle Bern) diesen Punkt in ihre erste Ausstellung, […]

Stealing from Unmapped Skies —the pool

Es ist ein noch kaum bemerkbarer Bruch, doch ein neues Zeitalter hat angebrochen. Im Anthropozän ist der Mensch die bestimmende geophysikalische Kraft, die auf die Zukunft der Erde einwirkt. Das Übertreten dieser Schwelle tangiert im Alltag bisher niemanden und dennoch ist es augenscheinlich, das etwas nicht stimmt. Dieser Herbst ist wieder viel zu warm. Im […]

SEE YOURSELF AS LOVERS SEE YOU —Sammlung Philara

Spiel, Spaß und Spannung – was heute integraler Teil der zeitgenössischen Kunst ist, mussten Künstler*innen vor rund sechzig Jahren erst mühsam verhandeln. Ein Kampf, der besonders hart geführt wurde, wenn sich diese Themenwelt auf Sexualität und Genderrollen bezog, was mitunter noch zensiert wurde. Die amerikanischen Künstler*innen William N. Copley (1919–1969) und Dorothy Iannone (1933–2022), die […]

Julian Charrière – Controlled Burn —Langen Foundation Neuss

Das Feuer. Niemand kann den Moment bezeugen, als der frühe Mensch sich dieses Element zu eigen gemacht hat. Und doch steht außer Frage, dass die Beherrschung des Feuers am Anfang aller Entwicklungen stand, aus denen die ersten Zivilisationen hervorgingen. Heute ist der Anblick von Feuer zur Nostalgie verkommen, während der Planet durch unseren unstillbaren Hunger […]

Phantoms and Other Illusions —KAI 10 ARTHENA FOUNDATION

Die Zeit des Illusionismus in der Kunst ist eigentlich vorbei. Einstige Innovationen, wie die Andeutung architektonischer Tiefe und Plastizität durch malerische oder bildhauerische Mittel, wurden vom modernen Kunstverständnis weitgehend als überholt erklärt. Die Ausstellung Phantoms and Other Illusions in KAI 10 | ARTHENA FOUNDATION stellt zur Disposition, ob die Epoche der Illusionen tatsächlich vorüber ist. Denn die Ausstellung beschränkt […]

RAW—KIT – Kunst in Tunnel

Noch bevor überhaupt ein Bild entsteht, bietet die Fotografie reichlich Material zur Spekulation. Im KIT Düsseldorf widmen sich fünf Künstler*innen in der Ausstellung RAW diesem verborgenen Ursprungsgebiet des Fotografischen. Nicht das fertige Bild, sondern dessen Rohdaten und die mechanischen Komponenten der Bilderzeugung dienen Ulrike Kazmaier, Dylan Maquet, Sabrina Podemski, Johannes Raimann und Moritz Riesenbeck als […]

on damp earths we wander —Lantz’scher Skulpturenpark

Im Lantz’schen Skulpturenpark in Düsseldorf sind diesen Sommer wieder künstlerische Arbeiten zu sehen, die zum erkundenden Wandern und Wundern einladen. Doch on damp earths we wander, gefördert von der Kunstkomission Düsseldorf und kuratiert von Lynhan Balatbat-Helbock, Lia Milanesio und Bilge Emir, ist mehr als nur irgendeine weitere Ausstellung in einem Park. Dezentral, dekolonial und sich […]

Ulrike Rosenbach Durch die Zeiten. Zwischen Körper und Geist —Galerie Gisela Clement

Es gibt Fragen, nach deren Beantwortung wir uns alle sehnen. Was kommt nach dem Tod? Welche Rolle haben wir auf der Erde? Gibt es höhere Kräfte, die unser Schicksal lenken? Während sich im Zuge postkolonialer und institutionskritischer Debatten das Kunstverständnis erweitert und außer-westliche Weltanschauungen wieder ein Revival erfahren, wurden solche existentiellen Themen bisher nur zaghaft […]

JULIA SCHER – Hochsicherheitsgesellschaft —Museum Abteiberg Mönchengladbach

Verankert in der Technologie der vor-digitalen Welt, konstruiert die amerikanische Künstlerin Julia Scher aus Kabeln, Monitoren und Kameralinsen einen Mechanismus, der zugleich immateriell wie zeitlos ist – den überwachenden Blick. Ausgehend von der Supervisionstechnik, wie sie ihren Höhepunkt in den Achtziger- und Neunzigerjahren hatte, verfolgt Julia Scher detektivisch die Transformation westlicher Demokratien in „Hochsicherheitsgesellschaften“, deren […]

Denise Werth – Where are you tonight? —Kunstverein Recklinghausen

In den letzten Jahren hat Marc Augets Theorie der Nicht-Orte in der zeitgenössischen Kunst Wellen geschlagen. Urbane Leerstelle wie Einkaufszentren oder Parkplätze, die dennoch existieren, gewinnen an Interesse. Aber kann es auch Nicht-Objekte geben? Diese Frage habe ich mir immer wieder in der Begegnung mit Denise Werths Skulpturen gestellt. Obwohl in ihren Werken zahlreiche Referenzen […]

Marie Angeletti – ram spin cram —Kölnischer Kunstverein

Selektieren, bedeuten, platzieren – wie Kunstwerke wahrgenommen werden, ist von unzähligen Entscheidungen abhängig. Was bleibt, wenn man die Kunst von all diesen Gesten befreit? Eine unbequeme Frage, vor der die französische Künstlerin Marie Angeletti nicht zurückschreckt. Angeletti, die zur Zeit in einer ersten großen Einzelausstellung im Kölnischen Kunstverein zu sehen ist, sieht ihre Werke nicht […]

Peter Piller – there are a couple of things that bother me —Kunsthalle Düsseldorf

Wir leben heute in einer Welt, in der die Fotografie beliebig und entzaubert ist. Aber es gab mal eine Zeit, da hatten Fotografien etwas Rätselhaftes. Ein wenig davon verspürt man noch, wenn man in alten Bildbänden blättert. Und manchmal zeigen sich in der Betrachtung dieser jahrzehntealten Bilder nachträglich Muster, die auf seltsame Weise den Blick […]