Der Körper folgt immer den gleichen physiologischen Gesetzen. Dennoch wandelt er sich in unserer Gesellschaft ständig. Ursache sind der menschliche Blick und gesellschaftliche institutionelle Schemata, die eine Anpassung verlangen. Tür an Tür werfen zwei Ausstellungen in Kunstverein und Kunsthalle Düsseldorf nun diesen Blick zurück und decken die sozialen Regime auf, unter denen sich der Körper und körperliche Identität befinden. Dabei zeigen die Positionen Strategien auf, die Künstler*innen verwenden, um ihre Persönlichkeit den eigenen Vorstellungen nach unter allen Erwartungen und Vorurteilen entgegen zur Geltung zu bringen.
Vika Kirchenbauer – FEELINGS THAT MOOVE NOWHERE
Mit einer riesigen, an ein Spielfeld erinnernden, bunt gestreiften Bodeninstallation aus Teppichbahnen, irgendetwas zwischen Basketball und Twister, lädt Vika Kirchenbauer in ihrer ersten Einzelausstellung ,,FEELINGS THAT MOVE NOWHERE“ den Betrachter ein, sich auf die wesentlichen Gedanken in ihrem Werk einzulassen. Es handelt sich um die Einnahme von gesellschaftlichen und identitätsbezogenen Positionen, die Blickwinkel, Machtspiele und Strategien der Dominanz und Unterdrückung, die sich aus diesen Positionierungen und Haltungseinnahmen ergeben, sowie das Verhältnis zwischen verschiedenen Arten von Gemeinschaft und der eigenen Persönlichkeit. Die Künstlerin lenkt die Besucher*innen durch einen Parcours von Videoarbeiten, die biografische Elemente mit der Untersuchung der physischen oder visuellen Präsenz marginalisierter Körper im Ausstellungsraum verweben. Dabei wird die Rolle des eigenen Blickes in der Konstruktion dieser Ein- und Ausgrenzungen thematisiert
Die Frage, was in der Gesellschaft unter welchen Bedingungen für das Individuum überhaupt sichtbar ist und welche Mechanismen und Institutionen über diese Sichtbarkeit entscheiden, stellt einen treibenden Faktor in Vika Kirchenbauers Werk dar. Sowohl anekdotisch als auch methodisch bezieht sie sich dabei auf Infrarotlicht, welches auf Grund seines speziellen Farbtons ausserhalb des Sichtspektrum des Menschen liegt, aber dennoch spürbar ist und physikalisch auf seine Umgebung einwirkt. Im Foyer des Kunstvereins steht man unter lilanen Leuchtstoffröhren, die scheinbar ausgeschaltet sind, jedoch ein niederschwelliges UV-Licht aussenden, das man kaum bemerkt. So wie Licht die Bedingung für das Sehen ist, weisen Vika Kirchenbauers nicht sichtbare Lichtinstallationen und -verwendungen damit wiederum auf die verdeckten Schemata hin, die unseren Blick und ganz konkret die Sicht auf gesellschaftliche Aspekte, wie zum Beispiel das Thema Queerness und die Lebensrealität von LGTBQ+ Personen, unbewusst steuern. Die sich auch in anderen Arbeiten wiederholenden symbolpolitisch verwendeten Regenbogenfarben des Teppichs schlagen auf subtile Weise diese Brücke zwischen der LGTBQ+ Bewegung und dem Bereich des Sichtbaren, in das sich das Lichtspektrum in Form eines Regenbogens aufteilt.
In zwei im Foyer zu sehenden Videoarbeiten ,,WElCOME ADRESS“ (2017) und ,,THE ISLAND OF PERPETUAL TICKLING“ (2019) macht die Künstlerin darauf aufmerksam, dass auch der Kulturbetrieb als ihr persönliches Umfeld nicht frei von problematischen und in Hinsicht auf die Intention der Kulturschaffenden widersprüchlichen Positionseinnahmen ist. Anhand eines formale Passagen aus Bewerbungsschreiben rezitierenden Monologes des Kurators des Schwulen Museums* Berlin Ashkan Sepahvand weist die Künstlerin auf dessen institutionell angelegte Zwitterrolle hin. Denn das Voranbringen persönlich wichtiger Themen wie Diversität und die Aufarbeitung postkolonialer Vergangenheitsthemen ist in Ashkan Sepahvands Handeln gleichzeitig mit der Förderung als konsensfähig und notwendig erachteter Themen der politischen hegemonialen Klasse verbunden. Bestimmte Haltungen gelten zwischen Kulturinstanzen und Künstler*innen damit als symbolische, aber durchaus harte ,,Währung“ wie es Vika Kirchenbauer auch am Beispiel der metaphorisch in den Akt des Kitzeln und gekitzelt Werden übersetze Praxis der Kunstkritik und Kritik durch Kunst in ,,THE ISLAND OF PERPETUAL TOCKLING“ illustriert. Das Video basiert auf einer Liveperformance, bei der sich die Künstlerin mit zwei weitern befreundeten Personen abwechselnd zehn Minuten auf einer Sportmatte kitzelten. Kritik und Kitzeln kann beides eine angenehme Erfahrung sein, wenn es einvernehmlich passiert. Doch sowohl beim Kitzeln auch bei der Kunstkritik sind können sich die Machtverhältnisse schnell verschieben und Dominanz ausgenutzt werden. Diesen Gedanken folgend weißt Vika Kirchenbauer mit der den Betrachter in die Rolle eines Voyeurs versetzenden Kitzelperformance auf die Abhängigkeitsbeziehungen in der Kulturwelt hin: schließlich brauchen die Institutionen den ,,kritischen Blick“ der Künstler*innen, da sie sich ja nicht selbst ,,kitzeln“ können, den sie aber auch für sich eigens konstruieren.
Drei weitere Videoarbeiten ,,LIKE RATS LEAVING A SINKING SHIP“ (2012), ,,UNTITLED SEQUENCE OF GAPS“ (2020) und das im Zusammenhang mit der Ausstellung entstandene Video ,,THE CAPACITY FOR ADEQUATE ANGER“, sind jeweils durch eine fragmentarische Verschränkung assoziativ aneinandergereihter Bildsequenzen mit einem erzählerischen Voiceover geprägt, welches sich lose an das visuelle Vokabular anknüpft. Diese mediale Darstellungsweise, chaotisch, sentimental, abstoßend, nostalgisch, ist charakteristisch für das ästhetische Spektrum, in dem sich die der Künstlerin bewegt. Im frühesten Video von 2012 reihen sich Found Footage und Super-Acht Aufnahmen von einem anonym bleibenden aus den Neunziger oder Achtziger Jahren stammenden gesellschaftlichen Milieu in Form von Straßenszenen, Jahrmarktständen, Blaskapellen und seltsamen Partyspielen mit privaten Filmaufnahmen von Familienaktivitäten wie Schlittschuhfahren aus ihrem persönlichen Archiv. Dazu verliest eine Stimme Auszüge aus einem psychologischem Gutachten, wie es verwendet wird, um die sexuelle Identität von jemandem ,,festzustellen“. Die Videoarbeit will damit die unsichtbaren Hierarchien und die Dynamiken des Zwangs offen legen, die mit dem Prinzip der linearen und eindeutigen Biografie verbunden sind.
,,UNTITLED SEQUENCE OF GAPS“, gezeigt auf einer gesamten Raumwand, setzt in der Verkettung von bläulichen Aufnahmen nackter Körper, gedreht mit Infrarot-Bildgebung, ultravioletten Licht oder Mikrowellenstrahlung mit Filmmaterial von Hexenverbrennungen in der Nähe des Heimatdorfes der Künstlerin, wie sie heute nicht mehr erlaubt sind, den essayistischen visuellen Stil fort. Die Videoarbeit betrachtet hier von einer persönlichen Perspektive aus kindheitszeitlichen traumabedingten Gedächtnisverlust und untersucht die Subjekterfahrung am Rand stehende Gruppen wie der queeren Community sowie Mechanismen von Gewalt und Klasse. Makroperspektive, physikalische Phänomene und die Bildung individueller Subjektivität fließen im Bilderstrom ineinander und betrachten die Dinge von Innen. In einem ähnlich flirrenden Wechsel der Bilder ist ,,THE CAPACITY FOR ADEQUATE ANGER“ aus persönlichen Bildern der Künstlerin und angeeigneten Filmaufnahmen sowie Szenen aus dem das Leben von Marie Antoinette aufgreifenden Anime ,,Die Rosen von Versailles“ (1970) komponiert. Die Arbeit kreist um die Themen der Klassengebundenheit als Künstler*in, der Rolle von Emotionen als Potential für politisches Handeln sowie Distanz als persönliche Notwendigkeit aber auch Fähigkeit zur reflexiven Positionseinnahme. Ausgehend von einem Besuch in ihrem Heimatdorf nach vielen Jahren, fließen in der von einem durch mehrdeutige negative Gefühle wie Scham oder Wut navigierende Stimme begleiteten Video mit der persönlichen Auseinandersetzung von Machtverhältnissen und der Untersuchung der Blickroutinen auf marginalisierte Körper im Ausstellungsraum zusammen.
Wie auch in ,,YOU ARE BORING!“(2015), in der vier Performer*innen aus dem Bekanntenkreis der Künstlerin sich direkt in provokativen Ansprachen, Gesten und Handlungen an den/die Zuschauer*in richten und so das Verhältnis zwischen Publikum und Bühne auf den Kopf stellen, sind Vika Kirchenbauers Videoarbeiten gekennzeichnet durch das perspektivische Wechselspiel zwischen Betrachtenden und Betrachteten. Bunte Farben, persönliche, triviale, aber auch heftige Bilder und eine starke Präsenz queerer Identitätsthematik, räumlich eingerahmt durch ein Spielfeld mit unbekannten Regeln, stoßen den/die Besucher*in auf spielerische Weise dazu an, sich der eigenen Position bewusster zu werden und die konstituierende Kraft des eigenen Blickes wahrzunehmen. In dieser Hinsicht hat Vika Kirchenbauer in einer zugänglichen und in Phasen schrillen Bildsprache ein Mittel gefunden, komplexe gesellschaftliche Fragestellungen zum Ausdruck zu bringen.
,,Journey Through A Body“
Die Frage nach dem Blick, den die Gesellschaft auf Körper richtet, und wie sich vor dem Hintergrund dieser Perspektiven verschiedene Identitätsentwürfe und Genderwahrnehmungen im Ausstellungsraum repräsentieren lassen, steht auch im Zentrum der von Alicia Holthausen und Gregor Jansen kuratierten Ausstellung der Kunsthalle ,,Journey Through A Body“. Fünf junge internationale und diverse Künstler*innen teilen in einem stilistisch vielfältigem Spektrum von Arbeiten eigene Erfahrungen mit der Definition des Selbst mit. In einem Umfeld sich beständig verschiebender gesellschaftlicher Debatten zu Konzepten von Geschlechtsidentität(en) und sich damit abwechselnder Erlebnisse von Ein- und Ausgrenzung, formulieren die Künstler*innen in ihren Werken vorläufige Anhaltspunkte, die den Betrachter*innen ein diverses Spektrum an identitäts- oder geschlechtsbezogener Wahrnehmung zugänglich machen.
Die in Los Angeles lebende Künstlerin Christina Quarles sieht in ihren sowohl geschlechtlich als auch von der Herkunft her neutralen, in sexuell erscheinende, aber letztendlich schwer identifizierbare gegenseitige Handlungen verschränkten und von der Mimik ausdruckslosen gräulichen Figuren einen Ausdruck für ihre persönlichen Erfahrungen. In vielerlei Hinsicht ,,fluide Körper“, manche mit menschlichen Zügen, andere in Form von Objekten, bevölkern in einem spielerischen wie ernsten Reigen die Malereien, die auf einer eine tapezierte Raumwand nachahmenden und in der großen Ausstellungshalle aufgebauten Staffage angebracht sind. Als queere Künstlerin mit mulit-ethnischer Herkunft wird Christina Quarles auf Grund ihrer hellen Hautfarbe oft als ,,Weiße“ behandelt. Ihre unbestimmbaren Figuren scheinen damit auch auf die persönliche Situation hinzuweisen, sich zwischen Konzepten und Identitäten zu befinden.
Cajsa von Zeipel, eine in New York lebende schwedische Künstlerin, hat für die Ausstellung eine deckenhohe Metallstange installiert, an der zwei überlebensgroße weibliche Figuren in freizügiger und eng anliegender Kleidung, die Körper unbequem ineinander verschränkt, wie an einer Poledance-Stange kreisen. In ihren Manga-Farbtönen Lila, Pink und Blau, gefärbten Haaren, Schminke, Piercings und modischen Accessoires bilden das Paar durch ihren speziellen visuellen Populärkultur-Code jungendliche, aber auch seltsam wirkende Figuren. Die beinahe unheimliche körperliche Realistik und die wachsähnliche Hautoberfläche sowie medizinische Apparate und Plastikschläuche, durch die die beiden Frauen verbunden sind, lösen einen unheimlichen Eindruck aus. Als vielleicht irgendwann in der Zukunft möglicher Zeugungsakt zwischen zwei Frauen ist die Skulptur angelehnt an den unerfüllten Kinderwunsch der Künstlerin und ihrer Partnerin, der ohne männliches Genmaterial abhängig ist von einem ethisch (noch) verbotenen genetischen Klonverfahren.
Den Großteil der Fläche der Empore nehmen die Collagen, Skulpturen und eine zeichnerische Mediainstallation von Tschabalala Self ein. Die großflächigen, gemäldeähnlichen Werke in Mischtechnik aus aneinander gefügten Stofffragmenten und Farbflächen der schwarzen Künstlerin aus New York mimen stereotype Körperbilder von people of colour nach. Die weiblichen und männlichen Figuren sind alle mit kräftigen Rundungen, markanten Gesichtszügen und in oft freizügigen Posen dargestellt, die ihre Geschlechtsmerkmale zur Schau stellen. Was Tschachbalala Self zeigt, ist der westliche, durch koloniale Imagination geprägte Blick auf Menschen afroamerikanischer Herkunft, welcher so überzogen und rassistisch erscheint, dass er weh tut. Neben der Aufdeckung dieser fast peinlich berührenden Stereotype des ,,weißen“ Blickes bringen die Bilder durch ihre humorvolle und affirmative Haltungseinnahme auch eine Botschaft von Body Positivity mit. In der Rückaneignung der Bilder können Stereotype auch benutzt und die Kontrolle über die Deutung zurückgewonnen werden. So präsentiert eine in einfachen farbigen Konturen gezeichneten Frau im Video ,,My Black Ass“ (2018) in einer Trickfilm-ähnlichen Folge sich überschneidender Zeichnungen in Vor- und Rückansicht selbstbewusst und frech ihren um den Po zentrierten Körper.
Der Absolvent der Düsseldorfer Kunstakademie Luki von der Gracht hat hinter einer mit Ziegelbekleidung tapezierten eingebauten Wand eine ganz eigene Atmosphäre für seine zehn Werke geschaffen, darunter grafische Tuschemalereien in Graffiti-Stil und ebenso poetisch erscheinende, teils wie gemalt anmutende großformatige fotografische Inkjet-Drucke. Atmosphärisch begleitet von einer Sound-Installation, haben die Werke und ihr gesamter Raum einen sehr persönlichen Bezug. Luki von der Gracht spielt hier auf den Außenraum der Straße an, in dem er sich eigentlich sehr wohl fühlt, doch wo er dennoch seine queere Identität oft nicht frei ausleben kann. Fotografien kunstvoll zusammengefalteter Briefe, aus denen auch mal eine fast vollständig verdeckte, auf ein Auge reduzierte Gesichtspartie von einem Foto des Künstlers hervorsticht, weitere reduzierte, teils aus Selbstporträts zusammengesetzte Fotocollagen sowie mit ermutigenden Schriftzügen bemalte Leinwände eröffnen einen Einblick in das Bewusstsein des Künstlers, der jedoch in seiner rätselhaften, verdeckten Bildsprache für den/die Betrachter*in unzugänglich bleibt.
In den Ausstellungsräumen links der großen Halle ist auf einer raumeinnehmenden Leinwand eine Videoarbeit der britischen, in London lebenden Künstlerin Kate Cooper aufgebaut. Darin zu sehen ist eine Avatar-ähnliche junge Frau, die sich in einem Ganzkörper-Bodysuit, der sich abwechselnd zu einem muskulösen Körper aufbläst und dann wieder wie ein Vakuum eng an die Trägerin ansaugt, durch einen unspezifischen leeren und scheinbar grenzenlosen weißen Raum bewegt. Was ,,Infection Drivers“ (2018) so anziehend macht, ist die starke, durch quietschende und raschelnde Töne der Körper- und Folienbewegung untermalte simulierte Haptik. Das reizvolle, aber auch beengende Traggefühl eines ständig zwischen maskulin und feminin changierenden körperengen und sich dann muskulös aufblasenden Ganzkörperanzugs wird durch die Bewegungen der Frau, die die Umgebung mit diesem Anzug erkundet, nahezu fühlbar gemacht. Durch Verletzungen im Gesicht angedeutete Zeichen von Gewalt und eine durch das Abtasten unsichtbarer Wände simulierte Atmosphäre von Isolation und Hilflosigkeit, die jedoch nicht eindeutig mit der Mimik des Avatars korrespondieren, scheinen metaphorisch für eine in Widersprüche gefangene Selbstfindung zu stehen.
Selbstfindung, jedoch auf einem ganz anderen Gebiet als in den bisherigen Arbeiten, spielt auch in der mit VR-Technologie verbundenen Porträt-Serie ,,How the Internet changed my Life“ der New Yorker Künstlerin Nicole Ruggiero eine zentrale Rolle. In den sieben Fotografieren treten Personen der Generation der Digital Natives in Aktivitäten mit an Schaufensterpuppen gleichenden Avataren auf, die jeweils zeigen, auf welche Weise das Internet ihre persönliche Lebens- und Freizeitwelt geändert hat. In den bunt ausgeleuchteten und poppig dekorierten, ein wenig an die popkulturelle Ästhetik der 2000er angelehnten Innenräumen werden Selfies mit Teddybären gemacht, Socializing betreiben und Musik komponiert, eine junge Frau posiert als Cam-Girl vor einem Webcam-Avatar. Der Clou sind die mit einer Brille erfahrbaren VR-Animationen, die in den Bildern versteckt sind, wie fliegende Torten oder CDs. Die Bilderserie an sich mag verspielt und harmlos erscheinen, doch macht Nicole Ruggiero hier als Angehörige dieser Generation darauf aufmerksam, dass für viele junge Menschen bereits der digitale Raum des Internets, mit all seinen Möglichkeiten und Gefahren, einen genau so wichtigen Einfluss auf die Findung der eigenen Identität hat wie das reale Umfeld.
Gemeinsam werfen Vika Kirchenbauer und die Ausstellung Journey Through the Body aus zwei verschieden Perspektiven einen umfassenden Blick auf Fragen, in denen wir bisher nur in kleinen und zögerlichen Etappen vorankommen. Während die Künstler*innen in Journey Through the Body Themen der Identitätsfindung von der Oberfläche ihrer Erscheinung aus analysieren, untersucht Vika Kirchenbauer, wie unsere gesellschaftlich trainierte Sichtweise Subjekte erst (mit)konstruiert. In beiden Fällen befinden wir uns als Betrachter*innen auf einem unbekannten und in vielen Teilen unerschlossenen Feld, welches seine eigene Regeln hat, aber auch zur spielerischen Selbsterprobung einlädt.